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Biozidfreier Antifouling Bewuchsschutz?

Ist ein optimaler Bewuchsschutz auf Basis giftfreier und biozidfreier Antifoulings überhaupt möglich? Aktuelle Erkenntnisse

Zehntausende Tonnen Kupferoxid gelangen jedes Jahr durch Sportboote in europäische Gewässer – biologisch nicht abbaubar und tödlich für jeden Mikroorganismus.

Dabei sollten Wassersport und Umweltschutz eigentlich Hand-in-Hand gehen!

Gesetzesverschärfungen und Verbote von Bioziden durch die Biozidrichtlinie der EU sowie der Wunsch nach nachhaltigen Lösungen mit geringen Umweltbelastungen geben daher nunmehr langfristig die Richtung zu giftfreien Unterwasserschiffbeschichtungen vor.

Diese Entwicklung hat einen hohen Stellenwert in unserer Gesellschaft, muss aber im konkreten Fall auch bei den Yachteignern zu einem Umdenken führen. Denn spätestens im Herbst stellt sich wieder die spannende Frage: Mit wie viel Bewuchs kommt das Unterwasserschiff dieses Jahr aus dem Wasser?

Und immer häufiger wird die Enttäuschung des Eigners groß sein: Oftmals muss nicht nur Bioschleim und Algen sondern jede Menge hartnäckiger tierischer Bewuchs wie Pocken und Muscheln mühevoll entfernt werden. Eine Arbeit, die doch gerade durch die Antifouling-Applikation vermieden werden sollte.

Bei dem jetzigen Stand der Forschung und Entwicklung muss der Eigner bei Einsatz des vorhandenen und erlaubten Antifoulings mit der unvermeidlichen Inkaufnahme von Bewuchs leben!

Die aktuellen Bewuchsschutzsysteme kann man einteilen in:

Herkömmliche Antifoulings

haben nur noch geringe Mengen des z.Zt. einzig wirksamen Giftes „Kupferoxid“.

Nachteil: Enthalten Gift und belasten damit die Gewässer.

Vorteil: Bewuchs wird beim Großteil der Yachtflotte mit entsprechenden Nutzungseigenschaften bestmöglich verhindert bei gleichzeitiger Reduktion des jährlichen Wartungsaufwandes, da diese nicht jedes Jahr (!) neu beschichtet werden müssen.

Silikonbeschichtungen

sollen die die Anhaftung von Mikroorganismen erschweren und eine erleichterte Reinigung ermöglichen. Diese Beschichtungen wurden in den letzten Jahren erheblich weiterentwickelt.

So werden bei modernen Silikonbeschichtungen keine umweltschädliche Wirkstoffe wie z.B. giftiges Silikonöl freigesetzt. „Moderne Produkte auf Silikonbasis wie „Interslic“ können eine mehrjährige Funktionsfähigkeit haben“, weiß Ulrich Schilling, Techniker der International Farbenwerke GmbH.

Allerdings ist für den „Easy Clean Effekt“ die Reibenergie von mindestens 10 Knoten durch das Wasser erforderlich. Für Yachten mit geringeren Geschwindigkeiten sind Silikonbeschichtungen nur bedingt tauglich.

Ein weiterer Nachteil ist die eingeschränkte mechanische Belastbarkeit z.B. beim Kranen oder Abpallen. Silikonbeschichtungen sollten immer im Spritzauftrag appliziert werden um eine hohe, gleichmäßige Schichtstärke zu erreichen. So ist Interslic auch nur für Profis erhältlich.

Eine Alternative ist „Silic One“ von Hempel. „Unser System gibt es sowohl als Profi-Variante („Hempel X7“) als auch für den Privateigner zur manuellen Applikation“, so Felix Niemann, Vertriebsleiter bei Hempel.

Desweiteren haben die Firmen Renolit und MacTac ein System von SilicOne auf einer Träger-Folie (statt direkt auf den Rumpf appliziert) entwickelt. Diese industriell beschichteten Folien werden dann aufwendig auf den Rumpf verklebt wobei die Wirkung nicht durch die Folie sondern durch die auf der Folie befindliche Silikonbeschichtung zustande kommt.

Antihaft- Hartbeschichtungen auf Epoxidbasis

erschwerden die Anhaftung von Mikroorganismen und ermöglichen so eine erleichterte Reinigung. 

Diese Systeme wie „Overdrive“ (Wohlert Lackfabrik) oder „Polyramik“ (PhiStone AG) sind vor allem für Süßwasserreviere geeignet bzw. für Salzwasser noch in der Entwicklung/Erprobung.

Nachteil dieser Systeme: Eine Unterwasserschiff-Reinigung ist mindestens ca. alle 6 Wochen erforderlich.

Vorteil: Keine Umweltbelastung durch Biozide und Auswaschungen einer Antifoulingbeschichtung. Ziel ist es, die notwendigen regelmäßigen Unterwasserschiffreinigungen im Verfahren als auch kostentechnisch zu optimieren. Die regelmäßige Reinigung ersetzt hierbei eine wiederholte Antifoulingapplikation.

Allen Systemen ist gemein, dass sie nur auf einer intakten dickschichtigen, Osmose- und Korrosionsschützenden Epoxidbeschichtung aufgebracht werden sollten.

Peter Wrede als Unterwasserschiff-Spezialist hat mit seinen speziell ausgestatteten und temperierten Strahl- und Beschichtungsanlagen in Verbindung mit dem langjährig geschulten Personal klare Vorteile für den Yachteigner bei  Anwendung und Entwicklung der Bewuchsschutzsysteme.

Technischen Innovationen sowie der Weiterentwicklung von nachhaltigen Systemlösungen und alternativem Bewuchsschutz steht das Wrede Team als Spezialist aufgeschlossen gegenüber und beteiligt sich auch hier an Arbeitsgruppen und Testreihen. Motivierte Eigner und Partner, die diesen Entwicklungsweg mitgehen und gestalten wollen, werden natürlich immer gesucht – ein Thema, für das sich das Engagement lohnt!

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